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Gegenbesuch nach Chile im Juni 2025

Matilde und ich in Santiago de Chile

Im Sommer 2025 habe ich die Möglichkeit wahrgenommen, im Rahmen eines Austausches des Deutsch-Chilenischen-Bundes (DCB) für einen Monat nach Chile zu fliegen. Die Anreise mit Zwischenstopps in São Paulo und in Santiago de Chile war aufregend und zugleich auch eine wichtige Erfahrung für mich, denn es war mein erster Flug allein. Für mich war es sehr herausfordernd, plötzlich von einem auf den anderen Moment auf mich alleingestellt zu sein und meine bekannte Umgebung zu verlassen, nachdem ich mich am Flughafen von meiner Familie verabschiedet hatte und kaum Spanisch sprach. Zum Glück kannte ich meine Gastschwester Matilde bereits, da sie im Winter für sechs Wochen bei mir gewesen war.

Als ich endlich am Flughafen in Concepción ankam, wurde ich von meiner Gastfamilie herzlich willkommen geheißen. Gleich am ersten Tag, einem Samstag, zeigte mir Matilde die Stadt und die Umgebung, und ich konnte schon einige ihrer Freunde kennenlernen. Am Montag begann dann der Schulalltag. Wir mussten früh aufstehen, weil die Schule um 8:00 Uhr anfing. Dafür fuhren wir jeden Morgen in die etwas kleinere Nachbarstadt San Pedro, wo die Deutsche Schule liegt, auf die Matilde und ihre beiden Geschwister gehen. Die Lehrerinnen und Lehrer waren sehr nett und bemühten sich, uns Deutschen den Unterricht so angenehm wie möglich zu gestalten. Trotz der Sprachbarriere konnte ich in einigen Fächern Interessantes lernen. Der Schulalltag ist ähnlich wie in Deutschland strukturiert. Allerdings entstand bei mir der Eindruck, dass es weit mehr Projektarbeiten gab. Zudem gab es einmal in der Woche eine Unterrichtsstunde, bei der die Persönlichkeitsentwicklung und Wertevermittlung im Mittelpunkt standen. Die Mittagspause dauerte eine Stunde, und in der Mensa standen viele Mikrowellen, sodass sich die meisten Schülerinnen und Schüler ihr Mittagsessen selbst mitbrachten und es nur noch aufwärmen mussten. Es war auch sehr nett, sich in den Pausen mit den anderen Deutschen zu unterhalten und sich über die Eindrücke von Chile auszutauschen.

Kurz vor den Winterferien, die im Juli begannen, veranstaltete die Schule traditionell die Alianzas. Das ist ein Wettbewerb zwischen den Jahrgängen, in denen diese in verschiedenen Kategorien wie z.B. kreativer Gestaltung oderverschiedene Sportarten gegeneinander antreten. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht diese Zeit mitzuerleben und im voraus schon mit Matilde und ihren Freunden eine Flagge für so einen Wettbewerb zu malen. Nach der Schule unternahmen Matilde und ich sehr viel. Wir gingen oft in die Innenstadt und ich konnte auch an ihren Hobbys teilnehmen. Nachmittags trafen wir uns auch mit ihrer Freundesgruppe und deren Austauschschülern. Wir erkundeten gemeinsam Concepción und wanderten zu abgelegenen Seen oder besuchten bekannte Monumente. Ich habe auch viele chilenische Gerichte ausprobiert, wie z.B. Completos oder klassische Empanadas, die wir zusammen gekocht oder gegessen haben.

An einem Wochenende fuhren wir nach Santiago de Chile, weil mein Gastbruder Mateo dort ein Hockeytunier hatte. Die Gelegenheit nutzten wir und schauten uns u. a. das Haus von Pablo Neruda an, einem berühmten chilenischen Dichter. Ich habe auch Matildes Verwandtschaft kennengelernt. Alle waren sehr herzlich und wir schauten uns mit ihnen ein altes Schiff aus dem Krieg mit Bolivien an. Wir besuchten darüber hinaus verschiedene Museen und so hatte ich die Möglichkeit, viel über Chiles Vergangenheit und Kultur zulernen.

Gegen Ende meines Aufenthalts habe ich noch an einereinwöchigen Tour in den Norden Chiles, die vom DCB organisiert wurde,mit anderen Austauschschülerinnen und -schülern teilgenommen. Der Norden Chiles ist zum größten Teil Wüste und dementsprechend auch klimatischganz anders als der Rest. Die Atacamawüste ist die trockenste Wüste der Welt.Dort wird es tagsüber extrem heiß, während es nachts eiskalt ist. Wir haben unsdort die bekannte Wüstenstadt San Pedro de Atacama angeschaut. Nachts haben wir den wunderbaren Sternenhimmel der Südhalbkugel bestaunt. Zudem sind wir in das Vallede la Luna gefahrenund haben von dort aus die Anden, das höchsteGebirge Südamerikas, bewundert.

Ein besonderes Highlight war für mich das Sandboarden auf den Sanddünen, das man sich ähnlich wie Snowboardfahren vorstellen kann. Um die Geysire El Tatio zu besichtigen, mussten wir an einem Tag sehr früh aufstehen und über 2 Stunden in die Nähe der bolivianischen Grenze fahren. Ein atemberaubendes Naturspektakel durften wir dort erleben. Auch die Tierwelt ist im Norden sehr besonders, so konnten wir beispielsweise freilebende Lamas und Flamingos sehen.

Obwohl ich meine Familienach einem Monat sehr vermisste, fiel mir der Abschied von Chile schwer. Ich habe viele Freundegefunden und meine Gastfamilie ist wie eine zweite Familie geworden.Der Austausch war für mich ein ganz besonderes Erlebnis. Ich habe viel über die chilenische Kultur und Geschichte erfahren und in den vier Wochen ein wenig Spanisch lernen können. Es war eine sehrschöne Zeit.

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Falls ihr auch Lust auf einen Austausch mit Chile (https://dcb.cl/de/ueber-uns) oder mit Madrid (dt-sp. bilinguale Schule Santamarca) habt, meldet euch bei Frau Hickmann-Krath (v.hickmann-krath@mps-ki.de) von der Fachschaft Spanisch.

erstellt von Helena Isabel Charchulla, 10a
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