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Struktureller Rassismus gegen Sinti und Roma - MPS-Schüler nehmen aktiv an Podiumsdiskussion teil

Der Verband deutscher Sinti und Roma lud am 23.2. zur einer Podiumsdiskussion in die Räucherei in Gaarden ein. Die Diskussion wurde von Dr. Karin Haug aus Flensburg geleitet und der Diskussion stellten sich der Minderheitenbeauftragte des Landes S-H, Johannes Callsen, der wissenschaftliche Leiter des Bildungforums gegen Antiziganismus, Emran Elmazi sowie Matthäus Weiss, der Vorsitzende des Landesverbandes der Sinti und Roma S-H.

Es ging inhaltlich um die Frage, wie antiziganistische Muster erkannt und dekonstruiert werden können. Die Notwendigkeit dieses immer wiederkehrenden Themas auf gesellschaftlicher und politischer Ebene zeigt sich anhand der Tatsache, dass es 2022 die mit Abstand größte Anzahl von Angriffen auf Sinti und Roma wie auch auf Juden in Deutschland gab. Dies zeigt die Wichtigkeit, Vorurteile aufzulösen und Minderheiten zu schützen (vgl. https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2023-02/antiziganismus-straftaten-hoechststand-sinti-roma-linke). Ganz aktuell ist die Diskriminierung dieser Gruppe auch innerhalb der Fluchtbewegung aus der Ukraine festzustellen, die auch nur ein Mikrokosmos der gesellschaftlichen Verhältnisse ist.

Aber was ist Antiziganismus eigentlich? Das Wort beschreibt das aktive Eintreten für die Belange der ehemals politisch inkorrekt betitelten "Zigeuner". Auch unter den Sinti und Roma gibt es eine Diskussion darüber, ob dieser Begriff weiter benutzt werden darf oder nicht. Obwohl vorverurteilend würde eine Tabuisierung des Begriffes ein Stück weit auch das Unrecht vergessen lassen, welches Ihnen in der Zeit vor der Umbenennung geschehen ist.

Die Podiumsdiskussion verlief sehr lebendig. Dies wurde direkt erfahrbar als Emran Elmazi seinen eigenen Werdegang bis zum abgeschlossenen Jura-Studium vorstellte. Den ganzen Weg von Schule bis Universität wurde es ihm immer nahegelegt, seine wahre Identität als junger Roma zu verschweigen, um möglichen Benachteiligungen zu entgehen. Johann Kämpfer aus dem Geschichtsprofil fragte aktiv nach und war konkret daran interessiert, wie sich die rechtliche Lage dieser zahlenmäßig kleinen Minderheit darstellt. Helle Broockmann fand es am wertvollsten, zu erfahren, dass es auch in der Gegenwart bei den Ukraineflüchtenden noch Fälle von Ausgrenzung z.B. von Seiten der Deutschen Bahn gegeben haben soll (weitere Infos zur Diskussion: https://m.youtube.com/watch?v=ODzyVMrTzF8&feature=youtu.be).

Historisch gesehen bleibt der Gedanke, dass ein Wort Ausdruck eines Verhältnisses zwischen Gruppen in einer Gesellschaft aufzeigt und deshalb nicht in Vergessenheit geraten darf. Es ist aber genauso gut, dass es mit dem Begriff des Antiziganismus nun eine auch vom Bundeskriminalamt und international durch die International Holocaust Remembrance Alliance anerkannte Definition als Arbeitsgrundlage gibt. Dies ist die Voraussetzung für die Entwicklung eines Miteinanders von Mehrheit- und Minderheitsgesellschaft. Oder wie es Matthäus Weiss immer wieder und für den Umgang mit allen Minderheiten im Land betont: Nur miteinander lässt sich eine gemeinsame Zukunft gestalten.

erstellt von Jan Heesch
am 28.02.2023

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